Zfest 2006 Bericht von Helmut Jungkunz

Puuh, das war wieder ein Wochenende! Nachdem wir (Gaby, Jörg Linder und ich) uns durch den Verkehr von München nach Fuldatal gekämpft hatten, fielen schon während des Ausladens alle möglichen Leute über uns her mit Fragen und Berichten. Dazwischen mußten wir beim Reintragen immer die Köpfe einziehen, weil ein wildgewordener Modellhubschrauber unbedingt ein paar Szenen aus "Magnum" nachfliegen wollte, wie es schien. T.C. hätte bestimmt seinen Spaß daran gehabt.

Es war zwar erst 12:30, aber schon gut gefüllt, die besten Plätze waren schon weg, wie man so sagt. Die Palette war beachtlich, sowohl von der Anzahl der Geräte, als auch vom Publikum her betrachtet.
Genau genommen war fast schon aus jeder Region ein Vertreter vorhanden. Natürlich war der Süden bereits bestens repräsentiert :-) Joachim Schwanter, Andreas Gerlich, und wir natürlich ...

Kurze Zeit später dann auch der sehnsüchtig erwartete Tilmann Reh, der Vater der REH CPU280, (ich hatte ja meine diesmal als Patient dabei). Außer seiner Hardware brachte er eine Menge Werkzeug und, last not least, gute Laune mit.

In der Küche liefen die Aktivitäten auf Hochtouren, nicht zuletzt, weil man sich auf einen verkürzten Auftritt der Familie Bernotat vorbereitete. Die wollte nämlich am selben Samstagabend zu Alexander Bernotats Abi-Feier. (Sie haben es auch geschafft).

Schon um 13:45 waren die ersten Nudeln gekocht und man ging zur Essensausgabe an den Tresen. Ein Defekt am Herd bescherte kleinere Wartezeiten, da die restlichen Nudeln in einer Blitzaktion bei Bernotats zuhause gekocht werden mußten.

Unser sehr gespannter Zeitplan wurde aber nur kurzfristig etwas durcheinandergewirbelt. Kurz nach 14:00 daher der erste Vortrag von Rüdiger Kurth über seinen RFT PSA Meßcomputer, der dank mühevoller Kleinarbeit in Topform erstrahlte und so manches Erstaunen hervorrief.

So gegen 17:00 dann die erste Verlosung: ein Atari 800 XL, wurde unter 10 Anwärtern verlost. Großes Hallo, als der Atari an einen Erstbesucher ging, nämlich Klaus-Peter Casper.

Dann ging es, im wahrsten Sinn des Wortes, Schlag auf Schlag. Ein Tandy TRS80 Model IV wurde versteigert. Da ich die Versteigerung durchführte, mußte ich mir was einfallen lassen, denn ein Auktionshammer war nicht vorhanden. Also schnappte ich mir unter dem Gegröhle der Massen eine leere Plastikflasche und knallte auf eine CD-Spindelhaube ...

Zum ersten, zum zweiten und ... zum Dritten, und der TRS80 ging an Philipp Maier!

Nachdem wir dem Publikum etwas Pause gegönnt hatten (es gab Kaffee und Kuchen zu vernichten..) schritten wir um 18:30 zur Verleihung des traditionellen Z-Fest Preises, der dem Anspruch gerecht werden mußte, einen Bezug zum Empfänger zu haben und außerdem sollte er am besten selbstgebastelt sein.

Unser Ziel, ein unvergängliches "Z" zu basteln, wurde nicht ganz erreicht, da die Verarbeitung des verwendeten Blitzzementes in unseren laienhaften Händen das gewünschte Ergebnis verweigerte. Vorzeigbar war das Z zwar, jedoch etwas zerbröselt. Trotzdem freute sich der geehrte Hans van der Puijl aus Belgien sehr, zumal er als Ersatz unser heißgeliebtes goldenes Riesen-Z erhielt, das bisher unseren Flur geziert hatte.

Anschließend gab es noch das übliche Gerangel ums Gruppenbild, auch diesmal wieder mit Dame, nämlich mit Gaby. Das Foto ist etwas unruhig, da alle dicht neben Gaby stehen wollten :-)

Von der frischen Luft begünstigt führte der Weg ins Gasthaus zum Kühlen Grund (bei Erna) zum gemeinschaftlichen Abendessen. Die Stimmung dort war so gut wie das Essen, so daß sich erst gegen 22:30 die Gesellschaft wieder im Bürgerhaus Fuldatal-Knickhagen einfand. Einige waren schon aufgebrochen, einige waren erst jetzt eingetroffen und der nächste Tag sollte wieder neue Gesichter bringen.

Schließlich und endlich löste sich der Abend in seine Bestandteile auf und mit ihm das "Volk".

Am nächsten Morgen noch keine Spur der Bernotats, also nahm man mit kaltem Kaffee vorlieb, der noch bereitstand. War wohl spät geworden auf der Abifeier ... Aber, da kamen sie ja! Allgemeine Begrüßung und eiliges Aufbauen des Nachschubs.

Im Saal die üblichen Aktivitäten: Wiederbelebung von älterem Equipment und Analyse von unbekannten Diskettenformaten. Letzteres beschäftigte in erste Linie Tilmann und mich. Gottseidank war meine CPU280 längst wieder einsatzbereit, es war nur eine leere Pufferbatterie in der Echtzeituhr gewesen, wo die dynamischen Einstellungen im NV-RAM gespeichert werden.

Überraschend eine weitere Spende zur Verlosung, eine Amstrad "Joyce" PCW8512 mit zwei single-sided Laufwerken und einem Spezial-CP/M mit mehreren FID-Files zum dynamischen Einbinden von Floppy-Devices. In aller Eile mußte Gaby noch rasch ein paar Lose herstellen, die dann reissend Abnehmer fanden. Das übliche ooooch, aahh, hmmmm beim Öffnen der Nieten und ein glückliches belgisches Gesicht: Hans van der Puijl hatte auch hier einen Treffer gelandet und freute sich sichtlich.

Noch ein Aufruf zum Essenfassen lenkte die Konzentration kurzzeitig in eine andere Richtung, danach war dann für viele die erste Gelegenheit, sich mal umzusehen, was da so alles rumstand.

Dabei fiel mir auf, daß auf den Amstrad CPC 6128, die da in Betrieb waren, SYM-OS lief, eine Erweiterung, die den Zugriff auf große DOS Festplatten ermöglicht. Da war unter anderem ein SYM-Commander (ein Norton Commander Clone) zu sehen, dessen eines Fenster eindeutig eine Windows-Platte erforschte und auf dem anderen lief ein Art Mediaplayer mit nichts geringerem als dem "Matrix-Reloaded"-Trailer. Natürlich in Monochrom, um die Auflösung hinzukriegen, hat man aber nicht so gemerkt, weil ein bernsteinfarbener Monitor diese Information geschickt verbarg.

Trotzdem entging es mir nicht, daß an allen Ecken und Enden der Aufbruche eingesetzt hatte und der Saal sich langsam leerte. Nach einem kurzen Kassensturz (der Saal kostet ordentlich Miete) waren wir etwas ernüchtert, immerhin sollte eigentlich laut Spendenliste mehr in der Kasse sein, als tatsächlich war. Naja, die genauen Zahlen bekommen wir ja immer erst ein paar Tage nach dem Z-Fest, wenn alles abgerechnet wurde. Hoffen wir, dass auch nächstes Jahr wieder ein Z-Fest in Fuldatal möglich wird.

In diesem Sinn, nochmals ein herzliches Dankeschön an Familie Bernotat, vor allem an Ulla, ohne deren Hilfe die Organisation aus der Ferne nur Theorie bleiben würde ..



Euer Helmut